Um aufzuzeigen, in welchen Bereichen wir den Kindern besondere Anreize bieten möchten, haben wir das 3-Pilze-Modell entwickelt. Oftmals überschneiden sich die verschiedenen Bereiche, greifen ineinander oder ergänzen sich gegenseitig, im Sinne des ganzheitlichen Lernens.
Die Kinderkrippe Glückspilze soll ein Ort für Umwelt- und Naturerkundungen sein. Kinder sind von allen Erscheinungen
fasziniert, die sie in der Natur beobachten. Sie lieben es, sich im Freien zu bewegen, spielen mit Steinen, sammeln Kastanien oder Tannenzapfen und zeigen ein intensives Interesse an
Tieren.
Wir legen Wert auf einen sorgsamen Umgang mit der Natur, den Pflanzen und den
Lebewesen sowie mit der gebauten Umgebung. Für die Entwicklung der Kinder ist es wichtig, dass sie sich mit der Umwelt und der Natur auseinandersetzen. Eindrücke und Erlebnisse prägen das
Verständnis für das, was uns umgibt. Die Kinder sollen die einfachen Gesetze der Natur kennen und einschätzen lernen.
Durch diese Grundlagen werden sie es später einfacher haben, die naturwissenschaftlichen Gesetze zu verstehen und anzuwenden. In Anlehnung an das Konzept „Haus der kleinen Forscher“ erhalten die Kinder zusätzlich die Möglichkeit, einfache Experimente durchzuführen, bei denen das Ausprobieren im Vordergrund steht.
Das Außengelände bietet die Möglichkeit in einem kleinen Beet eigene Pflanzen zu
säen, zu pflegen und zu ernten. So erleben die Kinder das Wachsen und Gedeihen von Kräuter- und Gemüsepflanzen hautnah und mit allen Sinnen.
Musik hat eine positive Wirkung auf die Entwicklung von Kindern. Über Rhythmus, Bewegung und Musik werden erste prägende Erfahrungen gemacht. Schon im Mutterleib hört man den Rhythmus des Herzschlags der Mutter und nimmt den Klang ihrer Stimme wahr und als Kleinkind genießt man das Wiegen im Arm. Alle körperlichen Vorgänge verlaufen rhythmisch: Herzschlag, Atmung, Anspannung und Entspannung. Auch der uns umgebende Lebensraum ist von Rhythmen wie dem Wechsel von Tag und Nacht oder von Sommer und Winter geprägt.
Auch Kommunikation und Sprache wären ohne rhythmische Strukturen undenkbar: nur durch rhythmische Gliederung können wir scheinbar willkürliche Laute in einzelne Bestandteile zerlegen und als Worte und Sätze entschlüsseln. Ebenso erfordert auch die körperliche Bewegung die Beherrschung rhythmischer Strukturen.
Musik spricht die Sinne und Emotionen an. Sie fördert die Kreativität und Fantasie. Sie kann erste Ausdrucksform oder Medium sein für das, was das Kind noch nicht in Sprache fassen kann. Durch Musik wird die Atmosphäre in der Kinderkrippe lebendiger. Daher werden alle Aktivitäten der Kinder beim Wickeln, Essen oder Aufräumen durch Singen begleitet. Wenn Kinder erste Hörerfahrungen in Bezug auf Musik gemacht haben, möchten sie auch selbst musikalisch tätig werden. Für die Kinder ist es immer wieder eine große Freude zu tanzen, zu singen, Instrumente kennen zu lernen und selbst Musik zu machen. Der Einsatz verschiedener Instrumente verlangt motorische und kognitive Fähigkeiten, die von den Kindern auf rein spielerischem Weg nebenbei erworben werden.
Der musikalischen Arbeit bei den Glückspilzen liegt das in Rheinland-Pfalz seit langem praktizierte „Simuki“ (Singen und Musizieren im Kindergarten)-Konzept zugrunde, das auf die Lebenswelt der Krippenkinder angepasst wurde. Dieses Konzept bietet die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen und ihre Ideen miteinzubeziehen.
Neben der Sprache und der Musik haben auch die künstlerischen Ausdrucksformen Zeichnen, Malen, Basteln und Gestalten einen wichtigen Stellenwert in unserer Pädagogik. Im gestalterisch-kreativen Bereich lernen die Kinder, mit Farben und Formen umzugehen, mit verschiedenen Materialien zu basteln und verschiedene kreative Techniken auszuprobieren. Kreativ-gestalterische Aktivitäten regen ebenso wie musische Aktionen die emotionalen Fähigkeiten der Kinder an und erweitern den Erlebnishorizont sowie die Phantasie. Kreativ-gestalterische Förderung wirkt sich positiv auf soziale Kompetenz, Intelligenzentwicklung, Kreativität sowie Lern-, und Leistungsbereitschaft der Kinder aus.
Die Kinder lernen bei den Glückspilzen, dass die Natur uns vielfältige Möglichkeiten bietet, kreativ zu werden. Auch im gestalterischen Bereich bieten die Erzieher Angebote an, bei denen sie auf die Ideen der Kinder eingehen oder stellen Materialien zur Verfügung, damit die Kinder eigene Vorstellungen entwickeln und umsetzen können.
Bei den Anregungen aus allen Bereichen stehen bei den Glückspilzen die Wahrnehmung mit allen Sinnen und die Übung der motorischen Fähigkeiten im Vordergrund.
Ein Kind lernt sich und seine Umwelt über die Wahrnehmung kennen. Es nimmt wahr über seine Fernsinne (Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten), die eigenen Körperempfindungen (Temperatur, z.B. Frieren, Feuchtigkeit, z.B. nasse Füße, inneres Befinden des Körpers, z.B. Bauchweh) und seine emotionale Wahrnehmung (Wahrnehmen von Liebe, Angst, Wut).
In der Krippe machen die Kinder Wahrnehmungserfahrungen mit allen Sinnen und lernen ihnen adäquat zu begegnen. Wir ermöglichen den Kindern vielfältige sinnhafte Erfahrungen in Innen- und Außenräumen, mit verschiedenen Materialien und im Umgang mit anderen Kindern und Erwachsenen.
Ebenso brauchen die Kinder die Möglichkeit, sich zu bewegen. In der Krippe haben sie dazu ausreichend Möglichkeit. Sowohl im Gruppen- und Turnraum als auch im Freien können sie ihren Bewegungsdrang ausleben. Die natürliche Bewegungsfreude der Kinder unterstützt dabei die Entwicklung ihrer motorischen Fähigkeiten und über ihren Körper nehmen sie wiederum ihre Umwelt wahr.
Die Kinder sollen ihre natürliche Freude am eigenen Tun und Wirken bei uns im Krippenalltag ausleben können. Wir unterstützen und fördern sie in ihrer Erlebnisfähigkeit, in ihrem Denkvermögen und bei der Aneignung von Wissen. Durch die verschiedenen Angebote möchten wir die Türen zu neuen Erfahrungsbereichen öffnen.