Als Leon und Emy eines Abends spät nach Hause kamen, leuchteten die Sterne sehr hell. Sie waren im Kino gewesen und haben sich einen Film über Astronauten angesehen.
20 min später lagen beide in ihren Betten. Doch die Kinder konnten nicht einschlafen.
„Dort oben bei den Sternen würde ich auch gerne sein.“ Leon schaute aus dem Fenster neben seinem Bett. Kaum hatte er den Satz ausgesprochen zitterte ihr ganzes Zimmer.
Die Geschwister sprangen gleichzeitig aus den Betten. Schnell wie der Blitz raste Leon ans Fenster, das an der gegenüberliegenden Seite von seinem Schlafplatz war, und flüsterte mit bebender Stimme: „Wir… wir… wir fliegen!!!“ „Ach komm, das sagst du doch nur, um mich einzuschüchtern.“ „Nein! Wir fliegen wirklich!“ Jetzt sah Emy es auch. Sie erstarrte voller Schreck. Wie gebannt starrte das Mädchen aus dem Fenster.
Langsam verwandelte sich ihr Kinderzimmer in ein kleines Raumschiff. „Wie cool ist das denn???“ Leon sprang ungefähr 1000 mal in die Höhe. „Hör auf! Das ist nicht gut! Was… was, wenn wir nicht mehr runterkommen?“ Emy schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. „Aua!“ Sie bemerkte nicht wie sie plötzlich anfing zu schweben und sich an der Decke den Kopf anstieß. Das Mädchen sah bereits wie Leon durch das Zimmer flog. Sie waren schwerelos! Gerade wollte Emy kreischen, als es auf einmal einen heftigen Ruck gab. Die Geschwister knallten an die hinterste Wand. „Das ist aber laut gewesen.“ Leon rieb sich den Rücken.
„Ich glaube wir sind irgendwo gelandet. Puh, vielleicht sind wir wieder auf der Erde. Dann ist ja alles gut.“ Mit glücklicher Miene ging Emy zur Tür und drückte die Türklinke hinunter. Doch als sie nach draußen sah, konnte sie sich nicht mehr regen und machte große Augen.
Ihr Bruder schubste sie so, dass Emy nach vorne stolperte. „Wie krass ist das denn?“ Sie waren auf einem Süßigkeiten-Planeten gelandet. Leon wartete nicht lange. Er stürmte einfach auf eins der Lebkuchenhäuser zu. Auch Emy konnte sich nicht beherrschen und rannte auf die mit Schoko gefüllten Pools zu.
Nachdem beide sich die Bäuche mit Lebkuchen sowie mit Schokolade gefüllt hatten, gingen sie in das halb angefressene Haus. Da fanden sie alles Mögliche: Duschen, aus denen Limo lief, Bilder aus farbiger Schokolade und noch vieles mehr. Doch am meisten gefielen ihnen die Marshmallow-Toiletten. Zum Schluss legten sie sich unter einen der Lolly-Bäume an denen goldene Äpfel hingen. „Die Äpfel sind das erste Gesunde, das ich hier sehe.“ Emy kicherte über den Witz ihres Bruders. „Das war echt toll, doch ich bin echt müde.“ Sie gähnte lautstark.
„Ja, ich bin auch sehr müde“, ihr Bruder gähnte ebenfalls. Die Geschwister merkten nicht, wie sie dann doch einschliefen…
„Leon, Emy! Aufwachen! Habt ihr den Wecker nicht gehört? Ihr kommt noch zu spät zur Schule!“ Emys und Leons Mutter klang sehr nervös. „In 10 Minuten treffen wir uns unten in der Küche!“ Mit diesem Satz marschierte sie aus dem Zimmer und knallte die Tür zu. Die Kinder schauten sich traurig an. „Schade, das war nur ein Traum.“
Erst nachdem Emy den Satz ausgesprochen hat, bemerkten sie den Schokoladenfleck auf ihrem Arm. Die Geschwister grinsten sich gegenseitig an und wussten genau, was es mit diesem Fleck auf sich hatte.
Amélie (10)